HAUGWITZER PFADE RUND UM NÁMĚŠT´: ROMANTIK AUF DEM FAHRRAD

Das Adelsgeschlecht Haugwitz verwaltete mit viel Weisheit seine Güter und verschönerte die Landschaft in der Umgebung seines Schlosses in Náměšť nad Oslavou. Heute ist dieser Ort ein großartiges Touristenziel, das man leicht mit dem Fahrrad erreichen kann. Die Straße führt hier durch die romantische Landschaft des Flusses Oslava.

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58851 Batelov
region Třebíč
Zeitraum: Sommer

Selbst ein Jahrhundert der unsensiblen staatlichen Verwaltung konnte die Spuren der einzigartigen städtebaulichen und landschaftlichen Gestaltung nicht auslöschen, mit der die Besitzer der Herrschaft Náměšť selbst das wilde Relief des tiefen Tals des Flusses Oslava in romantische Winkel verwandeln konnten, die durch die dem berühmten Liechtensteiner Gelände in Südmähren ähnelnden Wege verbunden sind. Das heutige Landschaftsschutzgebiet der Region Náměšt' umfasst nur einen Teil der Gebäude und Schutzgebiete rund um die Burg.

Die breitere Verwaltung der Herrschaft hinterließ uns auch das ausgedehnte Wildgehege „Jindřichovská obora“ von Jinošov bis zur Stadt Velká Bíteš, welches das Schloss in Náměšť mit dem Schloss Osov verbindet. Und auf der Südseite der Herrschaft umgab es den wildesten Teil des Tals der Oslava mit Aussichtspavillons, einem Aussichtsturm und einem Jagdschloss, das durch einen Kutschenweg auch durch die tiefsten Stellen des Tals geschickt verbunden war.

Begeben Sie sich auf die Spuren dieser gräflichen Pfade. Leider werden für Sie die stark befahrenen Straßen oder die staatlichen Interessen, die das Wildgehege in Náměšť geschlossen haben, ein Hindernis sein. Dennoch können Sie ein Stück der Romantik genießen, die den Fluss Oslava seit Jahrhunderten bis heute begleitet.

Da Náměšť in der sehr zerklüfteten Landschaft des Tals des Flusses Oslava liegt und zudem von unangenehm stark befahrenen Straßen nach Brünn, Třebíč und Velká Bíteš durchquert wird, gibt es viele Faktoren, welche die Suche nach geeigneten Radwanderrouten erschweren. Eine Reise durch die Region Náměšt' ohne die Stadt Náměšt' selbst zu sehen, ist jedoch kaum vorstellbar.

Beschreibung der Route oder Wohin es gehen soll

Beginnen Sie auf dem Parkplatz neben dem Schloss, von dem aus Sie die Stadt überblicken können. Obwohl die vollwertigen Besichtigungen durch die ständigen Sanierungsarbeiten beschränkt werden, ist es möglich, mit einer Fahrt durch den malerischen Park zu beginnen und auf den nicht motorisierten Wegen um das Schloss herum in die Stadt zu fahren.

 

Hier empfängt Sie am Fluss die sog. „Mährische Karlsbrücke“, ein zum Marktplatz führendes Barockjuwel mit 20 Statuen. Gleich nach der Brücke können Sie nun den neuen Radweg um den Fluss herum nehmen und so das belebte Stadtzentrum und die Straßen umgehen. Der Weg und dann die Straße führen unter dem Eisenbahnviadukt hindurch und vom Fluss aus wieder entlang der Straße zum Bahnhof. Hier treffen Sie auf die Radroute 5106, die Sie auf einem Weg zwischen den Kleingärten stadtauswärts führt. Die nächste Alternative zur stark befahrenen Straße ist der asphaltierte Weg durch die Allee, dem man auch dann folgen kann, wenn die Radwegmarkierungen nach links ins Tal Richtung Vícenice abbiegen.

Dieser Abschnitt ist recht holprig, so dass der Weg um den Steinbruch herum bequemer ist. An der Kreuzung mit der Straße der I. Klasse halten Sie sich am linken Rand der erweiterten Fahrbahn und überqueren Sie geradeaus die Straße am Teichufer entlang in Richtung Vícenice. Durch die Gemeinde hindurch folgt man der Straße zum Militärflugplatz, der sich am Horizont über dem Dorf Sedlec abzeichnet. Hier endet der eher langweilige Teil des Weges und man fährt auf dem Feldweg bis an den Rand des Tals des Flusses Divoká Oslava. Ein direkter Weg aus der Grafenzeit führt zur Aussicht vom Felsvorsprung des Hügels Holý kopec.

Direkt zu Ihren Füßen eröffnet sich der schönste Mäander des Flusses rund um die Burg Lamberk. Einige hundert Meter weiter erhebt sich ein Pavillong, die Gloriette, das erste Gebäude des Radweges, über dem Tal. Von der Gloriette kehren Sie zur Waldstraße Kaštanka zurück und folgen dem Netz der gräflichen Pfade durch den Wald. Sie passieren die sog. Flugplatzbefeuerung und erreichen das Forsthaus Sedlec. Weiter geht es in gerader Richtung auf bequemen Waldwegen zum Hügel Zelený kopec in Kramolín mit dem archaischen, steinernen Aussichtsturm Babylon. Das fast zweihundert Jahre alte Schmuckstück bietet auch heute noch Ausblicke auf die Region.

Vom Aussichtsturm führt der Weg geradeaus, "wie geschossen", zum Jagdschloss Vlčí kopec. Es stimmt, dass das Relief so zerklüftet ist, dass man mehrere markante Auf- und Abstiege bewältigen muss, bevor man die Straße bei Kladeruby erreicht. Umso schöner ist die uralte Buchenallee, die bis zum Schlossgelände selbst führt. Heute ist es ein e.on-Schulungszentrum, aber Sie können durch den Park spazieren und die restaurierte Architektur und den Blick auf das Flusstal genießen. Hier beginnt auch der einzigartige Annenweg, der durch das tiefe Flusstal von der Burg Náměšť zum Hügel Vlčí kopec führt.

Obwohl selbst Fußgänger die Besonderheit dieses wegtechnischen Unikats vergessen haben (der Fußgängerweg führt steil ins Tal hinunter), kann man dem Straßenkörper über gemauerte Böschungen und einen Einschnitt im Hang bequem bis zur Flussoberfläche folgen. Auf 1,5 km werden 110 Höhenmeter überwunden. An der Stelle der ehemaligen Brücke (und langjährigen Furt) ist seit Herbst des Jahres 2017 eine neue Fußgängerbrücke in Betrieb, die dem ursprünglichen Grafenweg seine Bedeutung zurückgibt. Das linke Flussufer ist nicht so steil, sodass der Radweg 5106 auch durch den Wald führt, durch den man auf dem alten Weg um den Hügel Pastýřka wieder aufsteigt, mit Blick auf das Tal bis zur Weggabelung der bequemen Asphaltwege.

Fahren Sie an der Abzweigung nach Březník vorbei und genießen Sie die asphaltierte Straße über den oberen Rand des Flusstals in Richtung Náměšt', begleitet von den alten Alleen. Diese führen nach Velkopolský dvůr, einem ehemaligen Gehöft, das allerdings viel von seiner Schönheit verloren hat. Das Hindernis auf dem Rückweg nach Náměšt' ist nun wieder das steile Gelände (nicht den Weg 5106 nehmen!) und die stark befahrene Straße, also macht man aus der Not eine Tugend und fährt auf den unbefestigten Wegen der Route 5182 nach Kralice.

Das örtliche Druckereimuseum und die Ruinen der Festung bieten einen weiteren Einblick in die Vergangenheit der Region, als hier die Druckerei der Brüdergemeinde arbeitete und die Kralitzer Bibel entstand. Und in Richtung Otradice umgeht man das gesperrte Wildgehege Náměšťská obora, sodass man schließlich in Richtung Bíteš das Schloss Náměšt' erreicht.